Radiobeitrag

98.2 Radio Paradiso:
Dirk W. Eilert als Co-Moderator im LifeCoaching-Paradies am 14.09.2006

Das Geheimnis der Inuits:
Ernährung für ein emotionales Gleichgewicht

Wir leben in einer Zeit, in der Stress zur Tagesordnung gehört und so selbstverständlich ist wie das tägliche Zähneputzen.

Die Geschwindigkeit unserer Gesellschaft ist rasant und das drückt sich auch in unseren Ernährungsgewohnheiten aus. Die meisten Menschen denken nicht viel darüber nach, was Sie essen. Wichtig ist nur, dass es schnell geht. Schnell mal einen Hamburger oder eine Curry-Wurst und weiter geht’s.

Das hat natürlich Folgen. Denken wir nur mal an den Spruch: „Du bist, was Du isst!“

Unser Körper baut sich ja ständig um. Die Medizin spricht davon, dass unser Organismus sich innerhalb von etwa 7 Jahren einmal komplett erneuert. Das heißt in 7 Jahren haben Sie rein theoretisch einen anderen Körper als heute. Und die Baustoffe holt sich unser Körper aus der täglichen Nahrung – aus dem, was wir Tag für Tag zu uns nehmen.

Und jetzt wird es spannend. Etwas, das die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass unser Gehirn zu 60 % aus Fett besteht. Und die Fettzusammensetzung unseres Gehirns hängt damit zusammen, welche Fette wir über die Nahrung zu uns nehmen. Gehirnfette wirken direkt bis in den letzten Winkel unserer Psyche und unserer Gefühlswelt. Das heißt, wenn Sie die Fettzusammensetzung verändern, dann verändern Sie auch Ihre Gefühle, die Sie jeden Tag erleben.

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Fett“ hören?

An Übergewicht, Schwabbelbauch und Cholesterin!?

Aber auch an guten Geschmack!?

Und Sie wissen vielleicht auch, dass Fett ein Energielieferant ist!?

Aber Achtung! Fett ist nicht gleich Fett!

Es gibt gutes Fett und es gibt schlechtes Fett!

Fette sind in ganz hohem Maße an Gesundheit und Leistungsfähigkeit beteiligt. Bei keinem anderen Stoff wie Fett liegen Gesundheit und Krankheit so nahe zusammen. Es gibt gesunde Fette und es gibt Killerfette.

Das Wichtigste ist: Es kommt nicht darauf an, wie viel Fett Sie essen, sondern vor allem welche Art von Fetten Sie essen.

Das nennen wir mal „Ölwechsel“: Das heißt schlechte Fette raus und gute Fette rein. Und so ein Ölwechsel lohnt sich. Sie können damit nicht nur Ihre Lebenserwartung – übrigens durch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien belegt – um 5 bis 9 Jahre erhöhen, sondern auch Ihr emotionales Wohlbefinden fördern. Sie fühlen sich einfach noch glücklicher, wenn Sie die richtigen Fette essen.

Stellt sich natürlich nun die Frage: Welches sind die gesunden und glücklichmachenden Fette und welches sind die Killerfette?

Wenn wir uns jetzt die gesunden Fette und die Killerfette anschauen, konzentrieren wir uns dabei nur auf die Fette, die auf unsere Gefühlswelt wirken.

Zwei Fette beeinflussen unser emotionales Wohlbefinden besonders:

  • Die Omega-6-Fettsäuren
  • Die Omega-3-Fettsäuren

Was verbirgt sich hinter diesen Namen?

Omega-6-Fettsäuren sind vor allem die von der Werbung gepriesenen „gesunden Pflanzenöle“. Und zwar die gelben Pflanzenöle. Wie zum Beispiel: Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Distelöl und auch Margarine. Omega-6-
Fettsäuren finden wir auch in allen möglichen Nahrungsmitteln. Schauen Sie einfach auf die Inhaltsangaben: Pflanzliches Öl oder Pflanzliches Fett bedeutet Omega-6-Fettsäuren.

Omega-3-Fettsäuren sind in erster Linie Fischöle. Omega-3 kommt besonders in fettem Seefisch vor, wie zum Beispiel in Lachs, Makrele und Hering. Es kommt aber auch in pflanzlicher Form vor. Besonders reich an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel Leinsamen und Leinöl.

 

Was bewirken Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Ihrem Körper?

Aus den Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren produziert unser Körper die so genannten Gewebehormone. Nennen wir diese vereinfacht Omega-6-Gewebehormone und Omega-3-Gewebehormone. Was dabei wichtig ist: Die Wirkungen dieser Gewebehormone sind entgegengesetzt.

Omega-6-Gewebehormone verdicken zum Beispiel das Blut und wirken entzündungsfördernd, während Omega-3-
Gewebehormone das Blut verdünnen und entzündungshemmend wirken.

Beide Funktionen sind für unseren Körper wichtig. Wenn wir uns zum Beispiel verletzen, dann muss unser Körper das Blut verdicken, damit die Wunde heilen kann. Damit das Blut gut durch unsere Arterien fließt, sollte es aber natürlich wiederum möglichst flüssig sein.

Fazit: Da beide gleichermaßen für den Körper wichtig sind, sollten Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren optimalerweise in einem Gleichgewicht stehen. Beim Steinzeitmenschen war dies übrigens auch noch der Fall. Er hatte in seiner Ernährung ein Verhältnis von eins zu eins. Bei uns sieht das nicht mehr so gut aus. Wir haben in der Regel ein Verhältnis von 20 Omega-6-Fettsäuren zu 1 Omega-3-Fettsäuren. Von Gleichgewicht kann da nicht mehr die Rede sein.

Wie beeinflusst dieses Ungleichgewicht Ihr emotionales Wohlbefinden?

Sie haben ja vorhin gehört, dass unser Gehirn zu 60 % aus Fett besteht. 30 % dieses Gehirnfetts besteht übrigens aus Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind sehr flüssig und besonders leitfähig und aktiv. Und genau das braucht unser Gehirn um täglich Hochleistung zu bringen und um Sie glücklich zu machen.

Durch unsere heutige Ernährung bekommt unser Gehirn aber viel zu wenig von den wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Und das hat Folgen – auch für unser emotionales Wohlbefinden. Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Omega-3-Fettsäuren – also Fischöl – glücklich macht. Omega-3-Fettsäuren werden mittlerweile sogar schon bei Patienten mit Depressionen und bei Frauen mit Depressionen nach der Geburt eingesetzt.

Damit das Fischöl seine Glückswirkung entfaltet, brauchen Sie 1 Gramm Omega-3-Fettsäuren am Tag. Um auf 1 Gramm am Tag zu kommen, müssen Sie mindestens einmal pro Woche eine große Portion fetten Seefisch essen. Eine große Portion heißt etwa 200 g. Fetter Seefisch: Lachs, Makrele oder Hering.

Der traditionelle Fischtag am Freitag hat also durchaus auch für unser emotionales Wohlbefinden seine Berechtigung.

Omega-3-Fettsäuren können ihre Wirkung aber nur entfalten, wenn das Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 stimmt. Denn Sie erinnern sich ja: Omega-6 und Omega-3 sind Gegenspieler. Und die Balance muss stimmen. Das Verhältnis sollte maximal 5 zu eins sein. Also 5 Omega-6 zu 1 Omega-3.

So bringen Sie Ihr Omega-6 / Omega-3-Verhältnis auf 5 zu 1 oder besser:

  • Sie streichen Omega-6-haltige Öle und Margarine von Ihrem Speiseplan. Damit sind Sie schon bei einem Verhältnis von 10 zu 1. Omega-6-haltige Öle sind zum Beispiel Sonnenblumenöl, Maiskeimöl und Distelöl. Statt herkömmlicher Margarine verwenden Sie Omega-3- oder Olivenöl-Margarine oder einen anderen Brotaufstrich wie Magerquark.
  • Ein Verhältnis von 5 zu 1 erreichen Sie, wenn Sie jetzt im zweiten Schritt Omega-3-haltige Öle bevorzugen und einmal pro Woche eine große Portion fetten Seefisch, wie Lachs, Makrele oder Hering essen.
    Omega-3-haltige Öle sind Leinöl, Rapsöl, Hanföl und Wallnussöl.

Probieren Sie es einfach mal aus. Machen Sie den „Ölwechsel“. Schlechte Fette raus, gute Fette rein. Es kann drei bis 6 Monate dauern bis Sie eine Veränderung spüren, da Ihr Körper die Gehirnfette nicht von heute auf morgen, sondern nur Schritt für Schritt umbaut.

Aber es lohnt sich – nicht nur für Ihr emotionales Wohlbefinden, sondern auch Ihr Herz profitiert von den herzgesunden, glücklichmachenden Fischölen. Die Inuits, die ja bekanntlich sehr viel Fisch essen, kennen übrigens keinen Herzinfarkt.

Und wie Sie aus den Beiträgen zum Thema Herzintelligenz wissen: Eine der zentralen Säulen für emotionales Wohlbefinden ist ein glückliches Herz.

Weitere Radio-Beiträge finden Sie hier in Textform (2002-2011) und zum Anhören (2013-heute).