Radiobeitrag

98.2 Radio Paradiso:
Dirk W. Eilert als Co-Moderator im LifeCoaching-Paradies am 23.08.2007

Wie reden Sie eigentlich mit sich?
– Machen Sie den Stimm-TÜV!

Wer ist der Mensch, mit dem Sie am meisten sprechen? Ihr Partner oder Ihre Partnerin? Vielleicht Ihr Hund oder Ihre Katze? Oder irgend jemand anderes?

Wer ist der Mensch, mit dem Sie am meisten sprechen? Ihr Partner oder Ihre Partnerin? Vielleicht Ihr Hund oder Ihre Katze? Oder irgend jemand anderes?

Nein! Der Mensch, mit dem Sie am meisten sprechen, sind Sie selbst! Und Ihre innere Stimme, beeinflusst im wahrsten Sinne des Wortes die „Stimmung“, in der Sie sich befinden. Vergegenwärtigen Sie sich einmal, dass Sie bereits morgens nach dem Aufwachen im Denken Ihre Sprache benutzen: „Wie spät ist es? Kann ich vielleicht noch ein paar Minuten liegen bleiben? Oh ja, 5 Minuten sind noch drin!“ Ein paar Minuten später wird die Ansprache dann schon etwas strenger: „Los, hoch jetzt! Sonst kommst Du zu spät!“

Auf diese Weise moderieren wir innerlich den ganzen Tag unsere Erlebnisse und Taten. Und eins kann ich Ihnen versprechen: Wenn wir mit anderen Menschen so reden würden, wie mit uns selbst, dann hätten wir wahrscheinlich keine Freunde mehr!

Vor allem für Ihr Stimmungsmanagement und für Ihre Selbstmotivation, aber auch für Ihr Selbstwertgefühl ist es ganz entscheidend, wie Sie mit sich sprechen.

Weil wir innerlich ständig mit uns sprechen, denken wir nicht mehr viel darüber nach, wie wir das tun. Der erste Schritt, um Ihre Selbstmotivation und Ihr Selbstwertgefühl aufzupolieren, ist es daher, eine Bewusstheit für Ihren inneren Dialog zu entwickeln.

Eine einfache Übung, um diese Bewusstheit zu erlangen und darüber hinaus Ihre Gedanken zu beruhigen, ist die sog. Mantra-Meditation. Diese Form der Meditation nutzen viele Weltreligionen, um den ständigen inneren Dialog zur Ruhe zu bringen. Ein Mantram ist ein heiliges Wort, wie zum Beispiel im Christentum „Ave Maria“. Dieses heilige Wort wird während der Meditation innerlich ständig wiederholt. Das klingt zwar einfach, hat aber eine erstaunliche Wirkung. Wahlweise können Sie statt einem Mantram auch ein Fantasiewort nutzen, wie zum Beispiel iamon oder maluma. Ob Mantram oder Fantasiewort, der Trainingseffekt ist der gleiche.

Wichtig ist, dass Sie bei Ihrem einmal gewählten Wort bleiben und dieses Wort möglichst oft am Tag still wiederholen. Je öfter Sie das machen, desto wirksamer wird es. Das können Sie ganz einfach zwischendurch machen, z.B. während Sie auf den Fahrstuhl warten oder im Stau stehen. Das ist übrigens auch ein hervorragendes Mittel gegen Einschlafprobleme. Probieren Sie es einfach mal aus.

„Der Ton macht die Musik!“ Diesen Spruch haben die meisten von uns in Ihrer Kindheit wahrscheinlich sehr oft gehört. So sehr es uns auch genervt hat, steckt doch viel Wahres in diesem Spruch. Denn nicht was Sie sich sagen ist entscheidend, sondern wie Sie es sagen. Also nicht der Inhalt, nicht Ihre Worte, sondern die Art und Weise wirkt auf Ihre Stimmung.

Überprüfen Sie nun selbst, ob wirklich die Art und Weise, wie Sie mit sich sprechen, ausschlaggebend ist.

Lassen Sie uns dafür eine Art „Stimm-TÜV“ machen.

Stellen Sie sich bitte vor, Sie würden einen störenden Flüchtigkeitsfehler machen. Und dann kommentieren Sie jetzt bitte diesen Fehler innerlich, so wie Sie es sonst auch tun. Tun Sie aber jetzt etwas, das Sie wahrscheinlich normalerweise nicht tun. Achten Sie auf Ihre innere Stimme.

  • Ist Ihre innere Stimme laut oder leise?
  • Ist sie schnell oder langsam?
  • Ist sie eher hoch oder tief?
  • In welchem Tonfall sprechen Sie mit sich selbst?
  • Aus welcher Richtung kommt die Stimme?
  • Von vorne oder hinten? Oder „quatscht“ Sie die Stimme gar von der Seite an?
  • Wie fühlen Sie sich, wenn Sie auf diese Art und Weise mit sich sprechen? Wahrscheinlich nicht sehr gut, oder?
  • Lassen Sie uns nun Ihrer Stimme einen neuen Klang geben.

Es geht also nicht darum, dass Sie den Inhalt Ihrer Selbstgespräche verändern. Das können Sie vielleicht im zweiten Schritt machen. Im ersten Schritt geht es erst einmal nur darum, dass Sie die Art und Weise, wie Sie mit sich sprechen verändern.

Dazu brauchen Sie wieder einmal die Butterfly-Technik. Kurz zur Auffrischung: …überkreuzen Sie die Arme vor der Brust, so dass die Hände auf den Schultern liegen und klopfen Sie abwechselnd im Sekundenrhythmus mit den Händen auf die Schultern – links, rechts, links, rechts, links, rechts… Das können Sie im Sitzen oder im Liegen machen, wichtig ist nur, dass Ihre Beine dabei nicht überkreuzt sind… machen Sie das etwa 20 Sekunden lang und dann atmen Sie tief durch.

Fangen Sie jetzt an, innerlich mit sich zu sprechen, wie Sie es vorhin getan haben und dann führen Sie die Butterfly-Technik durch und lassen Sie sich überraschen, wie sich Ihre innere Stimme dabei entwickelt.

Nach dem Sie Ihre innere Stimme mit der Butterfly-Technik überarbeitet haben, überprüfen Sie jetzt bitte die Qualität Ihrer Stimme.

  • Ist Ihre Stimme jetzt laut oder leise?
  • Ist sie schnell oder langsam?
  • Ist sie eher hoch oder tief?
  • In welchem Tonfall sprechen Sie jetzt mit sich selbst?
  • Aus welcher Richtung kommt die Stimme?
  • Links, rechts, vorne oder hinten?

Wahrscheinlich hat sich die Art und Weise, wie Sie mit sich selbst sprechen erheblich verändert. Manchmal sind es aber auch nur die kleinen Unterschiede, die dann den Unterschied in Ihrer Stimmung ausmachen.

Jetzt geben wir Ihrer inneren Stimme den letzten Schliff. Dafür brauchen wir ein Modell. Und so ein Modell wollen wir jetzt suchen und finden.

Haben Sie in Ihrem Leben nicht auch schon einmal einen Menschen getroffen, der oder die Ihre positiven Energien geweckt hat? Wo sich ermutigt gefühlt haben? Jemanden, der eine mitreißende Art hat? Gehen Sie jetzt innerlich auf die Suche nach einer solchen Person.

Haben Sie eine Person gefunden?

Überprüfen Sie jetzt bitte, wie diese Person mit Ihnen gesprochen hat.

War die Stimme laut oder leise? Eher schnell oder langsam? Hoch oder tief? Wie war der Tonfall?

Und jetzt stellen Sie sich bitte noch einmal vor, dass Sie einen störenden Flüchtigkeitsfehler machen. Aber anstatt sich selbst zu beschimpfen, legen Sie jetzt die „Kassette“ mit Ihrer Modellstimme ein. Lassen Sie diese Stimme ruhig auch auf Ihren Fehler eingehen. Und überprüfen Sie dann, wie sich jetzt fühlen.

Die meisten von Ihnen werden bemerken, dass sich neben der Art und Weise wie Sie mit sich sprechen, automatisch auch der Inhalt verändert hat.

Wenn sich Ihre schimpfende Stimme im Alltag doch hin und wieder mal einschleichen sollte, dann überprüfen Sie in diesem Moment, aus welcher Richtung Ihre Stimme kommt und dann stellen Sie sich vor, dass in dieser Richtung ein kleines, altes Radio steht. Packen Sie die Stimme dort hinein und lassen Sie sie durch den alten, kleinen Lautsprecher knarzen. Und dann stellen Sie das Radio mit der Stimme vielleicht in eine ganz andere Richtung und schieben es noch ein bisschen weiter weg. Wenn Sie der schimpfenden Stimme so Ihre Wirkung entzogen haben, konzentrieren Sie sich wieder auf Ihre neue, motivierende Stimme.

Weitere Radio-Beiträge finden Sie hier in Textform (2002-2011) und zum Anhören (2013-heute).