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Im Winter, wenn es kalt ist und wir draußen frieren, verändern wir häufig unsere Körperhaltung. Wir treten bspw. von einem Fuß auf den anderen, um uns warm zu halten. Machen wir die gleiche Bewegung hingegen, wenn wir z.B. beim Einkaufen in der Schlange an der Kasse stehen, signalisiert es Ungeduld über das Warten. Die Veränderung der Körperhaltung gehört in der Mimikresonanz®-Profibox zum Beobachtungskanal der Körperhaltung (B6) und wird hier in Body-Shift (B6.1) sowie unstete Körperhaltung (B6.2) unterteilt. Letztere gliedert sich erneut in „vermehrte Body-Shifts“ und „zunehmendes Körperschwanken“.

Was das Verändern der Körperhaltung bedeuten kann

  • potentieller Hinweis auf unausgesprochene Gefühle und Gedanken
  • bei starker Angst kann die Körperbewegung durch die erhöhte Muskelspannung auch völlig einfrieren

Was vermehrte Body-Shifts bedeuten können

  • Stress oder ein erhöhtes Arousal, z.B. Ungeduld, Angst, Verlegenheit
  • starke Vorfreude (als Mischemotion treffen bei Vorfreude Angst und Freude aufeinander, z.B. „Hoffentlich klappt es!“ oder Ungeduld „Ich kann es nicht erwarten!“)

Was zunehmendes Körperschwanken bedeuten kann

  • Angst und Unsicherheit (ein leichtes Schwanken ist jedoch vollkommen normal und nicht als Signal zu werten)
  • ebenso wie ein Zittern (Tremor) der Hände kann eine instabile Körperhaltung auch auf die Parkinson-Krankheit hinweisen, eine Erkrankung des zentralen Nervensystems

Grundsätzlich erzeugt ein Wechsel der Körperhaltung Aufmerksamkeit und hilft, Emotionen und allgemein Lebendigkeit zu transportieren. Ein zu häufiger Wechsel der Körperhaltung wirkt hingegen in den meisten Situationen negativ. Vermehrte Body-Shifts, z.B. ein häufiges Verlagern des Körpergewichts, vermitteln nicht nur Anspannung, sondern lassen uns auch weniger kompetent erscheinen. Auch Körperschwanken mindert die Kompetenzwirkung auf andere und transportiert genauso Unsicherheit, Nervosität und emotionale Instabilität.

So erkennen Sie Veränderungen der Körperhaltung

  • Body-Shift: die Person lehnt sich z.B. von links nach rechts, nach vorne oder überkreuzt die Arme
  • unstete Körperhaltung: repetitive Form, d.h. die Person wechselt mehrmals wiederholend und in kurzen Zeitabständen die Körperhaltung
  • die unterstete Körperhaltung lässt sich in zwei Formen einteilen:
    • vermehrte Body-Shifts: häufiges Wechseln der Körperhaltung innerhalb weniger Sekunden mit meist wiederholenden Bewegungen (z.B. Hin-und-her-Rutschen im Sitzen)
    • Körperschwanken: der Körper bewegt sich im Sitzen oder Stehen wiederholend von links nach rechts oder von vorne nach hinten und erzeugt so ein Schwanken

Sich durch Bewegung beruhigen

Veränderungen der Körperhaltung kommunizieren nicht nur einen Zustand nach außen, sondern helfen uns auch dabei, unangenehme Gefühle und Stress zu regulieren. Leichte, sich wiederholende Körperbewegungen, z.B. ein sanftes Schwanken des Oberkörpers, können daher ein erhöhtes Arousal senken und als Beruhigungsgeste wirken.

Generell verrät die Körperhaltung mehr über das generelle Befinden einer Person und wenig über konkrete Emotionen. Achten Sie daher bei der Interpretation immer auch auf weitere Signale, bspw. in der Mimik.

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Über den Autor: Dirk W. Eilert

Dirk W. Eilert, Jahrgang 1976, ist Experte für emotionale Intelligenz und Entwickler der Mimikresonanz®-Methode sowie des emTrace®-Coachingansatzes. Als einer der führenden Mimik- und Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Dirk W. Eilert ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt in Berlin und leitet dort seit 2001 die Eilert-Akademie.

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