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Das Anspannen des Kiefers können Sie z.B. beobachten, wenn Bauarbeiter etwas enorm Schweres anheben oder transportieren müssen. Dann werden nicht nur die Zähne aufeinandergepresst, meist läuft auch der Kopf rot an und manche blasen zusätzlich ihre Wangen auf. Das Anspannen des Kiefers gehört in der Mimikresonanz®-Profibox zum Beobachtungskanal der Mimik und ist dort unter den Signalen von Mund und Kinn zu finden (F3.14).

Was das Anspannen des Kiefers bedeuten kann

  • allgemein emotionalen Stress
  • Ärger, wenn weitere nonverbale Zeichen für Ärger auftreten
  • kognitive Anstrengung
  • körperliche Anstrengung (wir beißen die Zähne zusammen)

Dadurch, dass sich beim Anspannen des Kiefers der Muskel am Kiefergelenk wölbt, wirkt der Kiefer selbst breiter und wir dadurch dominanter.

So erkennen Sie das Anspannen des Kiefers

  • die Zähne werden aufeinander gedrückt
  • am Kiefergelenk bildet sich eine Muskelwölbung
  • wenn die Bewegung stark ist, zeigt sich sogar im Schläfenbereich eine Anspannung

Kiefer- und Nackenmuskeln

Die Kau- und Nackenmuskeln sind eng miteinander verbunden. Beide reagieren auf emotionalen Stress mit Anspannung und die Kiefermuskulatur beeinflusst darüber hinaus direkt die Nackenmuskeln. Spannen wir bspw. den Kiefer an, aktiviert das auch unseren Nacken und kann sogar zu (Kopf-)Schmerzen führen. Wenn Sie sich also in einer Situation besonders anstrengen wollen, achten Sie darauf, dass Sie nicht die Zähne aufeinanderpressen. Stattdessen sollten Sie lächeln, denn Studien haben gezeigt, dass das Lächeln in einer unangenehmen Situation dazu führt, dass wir uns hinterher schneller wieder wohl fühlen.

Quellen

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Über den Autor: Dirk W. Eilert

Dirk W. Eilert, Jahrgang 1976, ist Experte für emotionale Intelligenz und Entwickler der Mimikresonanz®-Methode sowie des emTrace®-Coachingansatzes. Als einer der führenden Mimik- und Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Dirk W. Eilert ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt in Berlin und leitet dort seit 2001 die Eilert-Akademie.

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