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In jedem Horrorfilm kann man es sehen: Wenn die Hauptfigur erschreckt wird, steht nicht nur sie selbst mit aufgerissenen Augen da, auch der Zuschauer gruselt sich und zeigt die gleiche Emotion. Er zieht vor Angst die Oberlider hoch und spannt die Augenlider an.

Das Hochziehen der Oberlider und Anspannen der Augenlider gehört in der Mimikresonanz®-Profibox zum Beobachtungskanal der Mimik und ist dort unter den Signalen von Augen und Nase zu finden (F2.6).

Was das Hochziehen der Oberlider und Anspannen der Augenlider bedeuten kann

  • zuverlässiges Zeichen für Angst. Je stärker das obere Augenlid hochgezogen wird, desto größer ist die Angst.

Dieser für Angst zuverlässige Gesichtsausdruck wirkt auf manche Menschen bedrohlich. Eine mögliche Ursache dafür: Die Spiegelneuronen des Betrachters sorgen dafür, dass sich die Angst überträgt. So entsteht beim Gegenüber ein Gefühl von Bedrohung.

So erkennen Sie das Hochziehen der Oberlider und das Anspannen der Augenlider

  • vergrößerte Augenöffnung nach oben hin, nach unten hin kleiner
  • oberes Augenlid verschwindet ganz oder teilweise dadurch, dass es angehoben wird. So wird mehr von der Sklera sichtbar.
  • angespannte untere Augenlider. Sie ziehen sich nach oben und können eine eher gerade als gebogene Form annehmen.
  • vertiefte untere Augenlidfalte

Der Unterschied zu Ärger

Das Hochziehen der Oberlider und das Anspannen der Augenlider ist sowohl für Angst als auch für Ärger charakteristisch. Der Unterschied liegt jedoch in den Augenbrauen. Bleiben diese unbewegt oder bewegen sie sich nach oben, ist das ein Zeichen für Angst. Werden sie allerdings zusammengezogen, wenn auch nur subtil, wird aus einem sicheren Zeichen für die defensive Emotion Angst ein zuverlässiges Signal für die offensive Emotion Ärger.

Quellen

Eid, M., & Diener, E. (1999). Intraindividual Variability in Affect: Reliability, Validity, and Personality Correlates (Vol. 76).

Ekman, P. (2004). Gefühle lesen. Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren. München: Elsevier.

Enticott, P. G., Johnston, P. J., Herring, S. E., Hoy, K. E., & Fitzgerald, P. B. (2008). Mirror neuron activation is associated with facial emotion processing. Neuropsychologia, 46(11), 2851-2854.

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Über den Autor: Dirk W. Eilert

Dirk W. Eilert, Jahrgang 1976, ist Experte für emotionale Intelligenz und Entwickler der Mimikresonanz®-Methode sowie des emTrace®-Coachingansatzes. Als einer der führenden Mimik- und Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum ist seine Expertise regelmäßig in Radio, TV und Printmedien gefragt. Dirk W. Eilert ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt in Berlin und leitet dort seit 2001 die Eilert-Akademie.

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