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„Wir müssen nur den Nippel durch die Lasche zieh‘n, und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben dreh‘n…“ – Vermutlich kennen Sie diesen Klassiker von Mike Krüger, der übrigens kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte. Anlässlich der derzeitigen Pandemie-Situation hat er eine Corona-Version seines Klassikers produziert: „Sie müssen nur die Maske aus der Tasche zieh‘n, weil dann die Viren quasi von alleine flieh‘n…“ Was macht er als Komiker und Kabarettist hier? Er versucht einer ernsten Situation mit Humor zu begegnen, in der Hoffnung, Sie zum Lachen zu bringen.
Falls Sie es nicht lustig fanden, erinnern Sie sich bestimmt dennoch an eine Situation, in der Sie richtig herzhaft lachen konnten. Das Lachen und andere Stimmlaute sind in der Mimikresonanz®-Profibox im Beobachtungskanal Stimme unter dem Stimmklang zu finden (V1.4).
Was Lachen und andere Stimmlaute bedeuten können
Weil das Lachen ein Signal ist, das Sie sicherlich schon oft auch ohne Mimikresonanz-Training wahrgenommen haben, schauen wir uns dies zuerst an.
- Lachen signalisiert generell einen angenehmen emotionalen Zustand und ist meist Ausdruck einer spielerischen zwischenmenschlichen Begegnung oder eine emotionale Reaktion auf Humor
- Es signalisiert in den meisten Fällen Amüsiertheit, kann manchmal aber auch auf Verlegenheit hinweisen
- Lachen ist ebenso eine Bewältigungsstrategie, die uns hilft, besser mit Stress umzugehen
- beginnt jemand zu lachen, während oder kurz nachdem jemand anderes lacht, weist dies auf eine freundschaftliche Verbindung hin, denn es passiert häufiger mit Freunden als mit Fremden
- die Art des Lachens kann den empfundenen sozialen Status verraten: ein Dominanz-Lachen ist ungehemmter (z.B. lauter), ein Submissions-Lachen wirkt hingegen gehemmter
- „über was wir lachen, enthüllt, wer wir sind“: die Forschung unterscheidet vier Arten von Humor, die Sie weiter unten sehen
Bestimmte Emotionen sind mit spezifischen Stimmgeräuschen verbunden:
- Ekel: Abscheugeräusche wie „Oahhhhhhhhh!“ oder „Iiiih!“
- Verachtung: selbstgefällige „Tsss“-Geräusche mit der Zunge
- Überraschung: „Ooooh“-Geräusche
- Ehrfurcht: „Oah (Wow)“-Geräusche
- Berührtsein: „Ohhhhh (wie süß)“-Geräusche
- vermehrtes Räuspern kann auf emotionalen Stress und Unsicherheit hinweisen
- Räuspern wird mitunter bewusst eingesetzt, um einen Einwand oder ein Missfallen nonverbal zu kommunizieren
So erkennen Sie Lachen und andere Stimmlaute
Wenn Sie im Gespräch Ihre Ohren spitzen, können Sie auf folgende Laute achten.
- Lachen
- Räuspern
- spezifische Stimmgeräusche wie „ohhh“ oder „iiih“
Aber beachten Sie auch hier die Grundregel der Mimikresonanz: Achten Sie nicht auf Einzelne Signale, sondern stets auf Cluster. Wenn sich jemand räuspert, dann kann ihm auch einfach der Hals kratzen, statt einen Einwand zu signalisieren.
Die Wirkung von Lachen
Menschen, die viel mit anderen lachen oder Humor im Umgang mit den Herausforderungen des Alltags zeigen, werden von anderen positiver eingeschätzt. Ihnen werden ein höherer Selbstwert sowie Offenheit und Geselligkeit zugeschrieben. Macht sich eine Person allerdings in verletzender Art über andere lustig, lacht also auf deren Kosten, transportiert dies Narzissmus und Aggression.
Aber auch sich selbst zur Zielscheibe zu machen und auf eigene Kosten vor anderen immer wieder „auf die Schippe zu nehmen“ transportiert primär negative Wirkungen, z.B. einen geringeren Selbstwert und emotionale Instabilität. Zudem wirkt nicht nur die Art des Humors, sondern auch die Dosis: Übermäßiges Lachen lässt eine Person weniger ernsthaft wirken.
Die vier Arten von Humor
In der Forschung werden zwei positive und zwei negative Humorformen unterschieden. Die positiven sind:
- Geteilter Humor: Unter geteiltem Humor versteht man die Tendenz, Witze zu erzählen, lustige Anekdoten zu teilen und mit anderen zu lachen. Genau wie der selbststärkende Humor zeigt er sich vor allem bei Menschen, deren Persönlichkeit durch hohe Extraversion und Offenheit für neue Erfahrungen sowie ein positives Selbstwertgefühl geprägt ist.
- Selbststärkender Humor: Diese Humorart hilft, mit Frohsinn auf die Widrigkeiten des Lebens zu reagieren. Er ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit, Humor im Umgang mit den Herausforderungen des Alltags zu zeigen und hängt darüber hinaus negativ mit Neurotizismus zusammen.
Die negativen Humorarten sind:
- Aggressiver Humor: Er zeigt sich bei Sarkasmus und wenn jemand sich in verletzender Weise über andere lustig macht.
- Selbstschadender Humor: Bei selbstschadendem Humor neigen Menschen übermäßig dazu, sich selbst lächerlich zu machen. Dies entspricht dem typischen Bild des „Klassenclowns“.
Quellen
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